Hier finden sich Beiträge aus unserer Facebook-Seite und weitere Informationen.
Video beweist lückenlos illegale Pushbacks in der Ägäis
Es ist vielleicht der bisher eindeutigste Beweis für illegale Pushbacks in der Ägäis: Die New York Times hat am 19. Mai 2023 Videomaterial veröffentlicht, das dokumentiert, wie 12 Menschen aus Äthiopien, Eritrea und Somalia, darunter kleine Kinder, nach ihrer Ankunft auf Lesbos von maskierten Menschen gekidnappt, mit einem EU-finanzierten Boot der griechischen Küstenwache auf See hinaus gefahren, und auf einer aufblasbaren Rettungsinsel ausgesetzt werden.
Diesen vor Krieg und Verfolgung geflohenen Menschen ist nach langer und gefährlicher Reise das Recht auf Asylantragstellung und ein faires Asylverfahren verwehrt worden. Sie wurden entrechtet und gewaltvoll zurück in eine lebensgefährliche Situation gebracht.
Damit werden internationale Gesetze gebrochen und Menschenrechte zutiefst verletzt.
Laut Fayad Mullas Blogeintrag war der Pushback am 11. April 2023. Im Video ist zu sehen, wie 12 Menschen, darunter kleine Kinder, auf Lesbos in einen Van eingesperrt werden. Anschließend zeigt das Video, wie sie an die Küste transportiert, von maskierten Menschen auf ein Boot der griechischen Küstenwache gezwungen, aufs Meer hinausgefahren und auf einem kleinen Floß 10-12 Kilometer von der Küste entfernt ausgesetzt werden. Immer wieder enden solche Aussetzungen tödlich. Die 12 Menschen wurden anschließend von einem Boot der türkischen Küstenwache an Bord genommen, das sie zurück in die Türkei geschleppt hat. Die New York Times, die das Video zuerst veröffentlichte, kann keine Angaben zu den maskierten Menschen machen. Auf den Videos sieht es jedoch so aus, als hätten zumindest einige die offizielle Uniform der griechischen Küstenwache an.
Die Journalist*innen haben die betroffenen Menschen in einem Lager in Izmir getroffen. Nach ihrer langen und gefährlichen Flucht hat Europa ihr ihr Recht auf ein faires Asylverfahren komplett verwehrt und sie gewaltvoll in eine lebensgefährliche Situation gebracht. Eine*r der Betroffenen sagte: „Wir hatten nicht erwartet, den Tag zu überleben.“
Die griechischen Behörden streiten Pusbacks ab. Die Journalist*innen haben das Videomaterial jedoch mit unterschiedlichen Methoden verifiziert. Es ist der bisher eindeutigste Beweis, für illegale Pushbacks in der Ägäis, denn das Video zeigt erstmals den kompletten Vorgang solch eines Pusbacks.
Fayad Mulla, der die Videos laut New York Times angefertigt hat, kommentierte: „Nicht nur lässt Europa Menschen auf ihrer Flucht regelmäßig im Mittelmeer ertrinken – nein, wir entführen und deportieren Menschen schon illegal. Alle können nun sehen, wie in Griechenland Frauen, Kinder und Babys, die sich bereits auf griechischem Boden befinden, bestohlen, geschlagen, entführt und dann auf besseren Luftmatratzen auf offenem Meer ausgesetzt werden.“ Wir sind unfassbar wütend, auch wenn wir nicht überrascht sind, denn die Videos belegen nur, was wir eigentlich schon lange wissen!
#FightFortressEurope
#FightForSolidarity
Das Video ist unter https://youtu.be/0FIlpVekJ3o einsehbar.
Unter http://fayadmulla.at/entfuhrungen-und-deportationen-in…/ gibt es einen ausführlichen Artikel zu dem Vorfall.
Auf der Seite der türkischen Küstenwache sind die unzähligen Pushbacks akribisch, oft mit Photos und/oder Videos, dokumentiert.
Quellen:
fayadmulla.at, New York Times, Spiegel, Seebrücke
#pushbacks #NoPushbackIsLegal #ägäis #lesbos #griechenland
Stellungnahme zu unserer Beteiligung am Bündnis „Heidelberg Für Alle“
Zur Oberbürgermeister*innenwahl in Heidelberg im November 2022 hatte sich das Bündnis „Heidelberg Für Alle“ gegründet. Dieses Bündnis hatte Forderungen zu verschiedenen Themen an die*den nächste*n Oberbürgermeister*in gestellt (siehe www.heidelberg-fuer-alle.de). Die Umsetzung dieser Forderungen ist notwendig, damit Heidelberg zu einem inklusiven Ort werden kann, an dem sich alle Menschen wohl fühlen können, unabhängig von Herkunft, Rassifizierung, Geschlecht, Sexualität, Einkommen und Vermögen und anderen Merkmalen. Gemeinsam mit vier weiteren Organisationen sind wir Teil dieses Bündnisses. Über zehn weitere Organisationen sind Unterstützer*innen des Bündnisses. Um die Forderungen auf die Straße zu tragen, veranstaltete das Bündnis am 16.11.2022, zwischen dem ersten und zweiten Wahlgang, eine Demonstration. Diese wurde von einigen, auch Teilen unserer Gruppe, als Wahlwerbung für Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) wahrgenommen. Wir wurden dafür kritisiert, da auch die Politik der Grünen vielfach das Gegenteil der Ziele der Seebrücke war und ist. Wir möchten daher einmal erklären, warum wir dem Bündnis beigetreten sind und wie wir dazu stehen:
Das Bündnis war angetreten, um Forderungen an die*den nächste*n Oberbürgermeister*in, wer auch immer dies werden würde, zu stellen. Wir sind dem Bündnis beigetreten, weil wir diese Forderungen unterstützen, nicht aber um Wahlwerbung für oder gegen einzelne Kandidat*innen zu machen. Andere Mitglieder des Bündnisses hatten angesichts der Situation, dass im zweiten Wahlgang nur noch Theresia Bauer, Eckart Würzner und Björn Leuzinger zur Wahl standen, entschieden, dass sie in der nächsten Legislaturperiode ihre Anliegen lieber mit Theresia Bauer als mit Eckart Würzner aushandeln würden. Auf Grund verschiedener Umstände inner- und außerhalb des Bündnisses müssen wir leider eingestehen, dass es auf viele so wirkte, als sei das Ziel des Bündnisses die Abwahl von Eckart Würzner zugunsten von Theresia Bauer. Wir wolltenuns bei der Frage Eckart Würzner oder Theresia Bauer explizit auf keine Seite stellen und uns von jeglicher Wahlwerbung distanzieren. Unser Ziel war und ist die Umsetzung unserer Forderungen.
Für unsere kommende Arbeit nehmen wir einiges mit, damit nicht wieder der Eindruck entsteht, die Seebrücke Heidelberg unterstütze die Grünen und habe deren verfehlte Geflüchteten- und Migrationspolitik vergessen. Wir werden uns in Zukunft bemühen, unseren Standpunkt klarer zu machen. Mit allen am Bündnis beteiligten Organisationen würden und werden wir weiterhin zusammenarbeiten.
Eckart Würzner ist jetzt wiedergewählt. Für uns ist weiterhin klar, was wir von ihm erwarten: www.heidelberg-fuer-alle.de .
Wir sind Teil des Bündnisses Heidelberg Für Alle!
In einer Woche wird in Heidelberg gewählt. Im Bündnis Heidelberg Für Alle haben sich verschiedene Initiativen, Organisationen und Vereine zusammengetan, um klare Forderungen an die*den nächste*n Oberbürgermeister*in zu stellen.
Unter heidelberg-fuer-alle.de kannst du unsere Forderungen zu den Themen nachlesen: Antirassismus, Energie, Flucht und Asyl, Freiräume, Klima, LGBTQIA+, Feminismus, Obdach- und Wohnungslosigkeit, soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Sprache, Verkehr und Wohnen.
Demo und Petition
👉 Unterstütze die Forderungen durch deine Unterschrift unserer Petition: heidelberg-fuer-alle.de/petition/
👉 Wir gehen gemeinsam auf die Straße:
18.11.2022
16 Uhr
Treffpunkt: Neckarwiese bei der Theodor-Heuss-Brücke!
Für ein Heidelberg Für Alle! 🧡
Das Bündnis besteht aktuell aus der Seebrücke Heidelberg, @fridaysforfuture_heidelberg, @solicamp_hd, @asylarbeitskreisheidelberg und @migration_hub_heidelberg. Die Forderungen werden außerdem unterstützt von @extinctionrebellionheidelberg und @healthforfutureheidelberg.
Spenden für Pässe von afhganischen Ortskräften
In Afghanistan sitzen immer noch viele ehemalige Ortskräfte des deutschen Militärs fest und kommen nicht weg, weil ihnen Reisepässe und Visa fehlen. Spendet jetzt, um den Menschen in Afghanistan zu helfen und Pässe für sie zu bezahlen: https://www.betterplace.me/hilfe-fuer-die-forgotten-26
Lest hier die Geschichten einiger Menschen in Afghanistan nach.
Aktion „Kein Ort für Kinder“ zum Weltkindertag 2021
Am Tag vor dem Weltkindertag hatte terre des hommes eine Bauzaun-Installation auf dem Willy-Brandt-Platz organisiert, im Rahmen der bundesweiten Aktion „Kein Ort für Kinder“.
Hintergrund: Während ihres Asylverfahrens müssen Asylsuchende mittlerweile regelmäßig bis zu 18 Monate in Erstaufnahmeeinrichtungen, wie AnkER-Zentren und ähnlichen Einrichtungen, bleiben. Familien müssen bis zu sechs Monate dort leben. In diesen großen und oft abgelegenen Einrichtungen sind sie vom Rest der Gesellschaft isoliert und unterliegen Restriktionen wie Arbeitsverboten und Residenzpflicht. Kinder können meist weder die Regelschule noch reguläre Kitas besuchen und haben innerhalb der Einrichtungen kaum Platz zum Spielen und Lernen. Gleichzeitig erleben sie strukturelle Gewalt in ihrem direkten Wohnumfeld und müssen Abschiebungen und Polizeieinsätze miterleben.
terre des hommes, PRO ASYL, Jugendliche ohne Grenzen, die Landesflüchtlingsräte sowie knapp 100 weitere Organisationen und Initiativen fordern deshalb in einem Aufruf, AnkER-Zentren und vergleichbare Einrichtungen abzuschaffen, den Aufenthalt in Aufnahmeeinrichtungen auf maximal 4 Wochen zu verkürzen und Geflüchtete schnellstmöglich in Wohnungen unterzubringen. »Aufnahmeeinrichtungen und AnkER-Zentren sind kein Ort für Kinder und kein Ort für Erwachsene. […] Statt Isolation und Entrechtung brauchen wir faire Asylverfahren und gleiche Rechte für alle Kinder, die in Deutschland leben.«
Hier ein paar Eindrücke von der Aktion:
Bericht von Amnesty International zum Massaker an Hazara-Männern durch Taliban
Nach der Übernahme der Kontrolle über die afghanische Provinz Ghazni im Juli haben Taliban-Kämpfer neun Hazara-Männer auf grausame Weise getötet, so Amnesty International. Die brutalen Tötungen erinnern an die vergangenen Machenschaften der Taliban und sind ein Beweis dafür, dass ethnische und religiöse Minderheiten unter ihrer neuen Herrschaft weiterhin besonders gefährdet sind.
Ein Recherche-Team von Amnesty International sprach vor Ort mit Augenzeug_innen, die schilderten, wie grausam die Taliban bei den Massakern vorgingen, die sich zwischen dem 4. und 6. Juli in dem Dorf Mundarakht im Bezirk Malistan ereigneten.
Die getöteten Männer gehörten der ethnischen Minderheit der Hazara an. Sechs von ihnen wurden erschossen und drei zu Tode gefoltert, darunter ein Mann, der mit seinem eigenen Schal erwürgt und dessen Armmuskeln herausgeschnitten wurden.
Die geschilderten Tötungen stellen wahrscheinlich nur einen winzigen Bruchteil der gesamten Todesopfer dar, die die Taliban bisher zu verantworten hatten, da die Kämpfer in vielen Gebieten, die sie kürzlich eroberten, den Handyempfang unterbrochen haben und so kontrollieren können, welche Fotos und Videos aus diesen Regionen weitergegeben werden.
Bericht: https://www.amnesty.de
Rede zum 8. Mai
„Der Achte Mai 1945, Tag der Befreiung.
Ein Tag, der in der DDR bereits Feiertag war. Hier wurde der Befreiung der Bevölkerung in Deutschland von der Naziherrschaft gedacht. Hier war die Erinnerung an die Befreiung ein Staatsakt, während im Westen, in der Bundesrepublik, das große Schweigen die Oberhand behielt. […]“
Mia Lindemann hat im Namen der Seebrücke eine Rede zum 08. Mai gehalten, die ihr hier nachlesen könnt:
Vielen Dank liebe Mia!
Bürgerentscheid – Mehrheit gegen Wolfsgärten
Heidelberg hat abgestimmt: Das Ankunftszentrum wird nicht in die Wolfsgärten verlagert! Mit 70,33% JA-Stimmen haben wir uns gegen den Beschluss von Grünen, CDU und AfD durchgesetzt! Ein großes Dankeschön an das Bündnis für Ankunftszentrum, Flüchtlinge und Flächenerhalt – BAFF für die großartige Arbeit!
Spendentransporte an die bosnisch-kroatische Grenze
Wer Sachspenden für Geflüchtete an der bosnisch-kroatischen Grenze schicken möchte, kann sich hier in einem E-Mail-Verteiler eintragen und wird über Spendentransporte informiert.
Ausstellung „Am seidenen Faden“ ab Mi, 23.09.2020
Christuskirche, ab dem 23.09.2020
Zähringerstr. 30, 6911nach 5 Heidelberg/Weststadt
Unser Mitstreiter und Fotograf Daniel Kubirski war im Spätsommer 2019 auf einer Beobachtungsfahrt auf der Mare Nostrum im östlichen Mittelmeer und anschließend im Lager Mona auf der griechischen Insel Lesbos unterwegs. Mit seiner Kamera hat er festgehalten, was und wer ihm auf dieser besonderen Reise begegnet ist: Menschen, Gegenstände, Überbleibsel, die von Aufbruch und Flucht, Hoffnung und Verzweiflung erzählen. Die Bilder werden biblischen Texten in Dialog gesetzt, die die Erfahrungen von Geflüchteten und Exilierten widerspiegeln.
Veranstalterin: Christus-Luther-Markus Gemeinde, https://clm.ekihd.de
Initiative Sicherer Hafen Baden-Württemberg gestartet
Als im Sommer 2018 das begann, was heute normal ist, Stand-Offs auf dem Mittelmeer für die Schiffe, die Menschen retten, und eine Kriminalisierung der Retterinnen, gründete sich die Protestbewegung Seebrücke. Seitdem haben sich nicht nur in Deutschland vielerorts Lokalgruppen zusammengeschlossen, die dann oft ihre Kommunen überzeugten „sicherer Hafen“ zu werden. In den vergangenen Monaten hat die Seebrücke ihren Fokus, das Mittelmeer, um die Situation der Lager an den europäischen Außengrenzen, erweitert. Medial sind vor allem Hotspots wie Moria auf den griechischen Inseln bekannt. Die Kernforderungen der Bewegung sind die Schaffung sicherer Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung, die Schaffung dauerhafter Bleiberechte, sowie die Evakuierung aller Lager. Als junge Bewegung in dem Feld Flucht und Migration hat die Seebrücke mittlerweile angefangen sich mit anderen Akteurinnen in diesem Feld zu vernetzen. Genau das ist nun auch der Plan, um Baden-Württemberg in den kommenden Monaten gemeinsam zum sicheren Hafen zu machen! #LeaveNoOneBehind
Weitere Infos auf Social Media:
– Facebook
– Twitter
– Instagram
Musikvideo der Space Busters
Die Space Busters haben uns ein sehr gelungenes Musikvideo gewidmet: https://www.youtube.com/watch?v=p1b1POFCakA
Vielen Dank dafür!
Der Rapper Disarstar hat einen sehr stabilen Song zu #LeaveNoOneBehind geschrieben. Ansehen und Teilen!
UPDATE zum Blogeintrag vom 13. April 2020
„Zwölf Menschen haben durch europäisches Handeln und Nicht-Handeln im Mittelmeer ihr Leben verloren. Die Behörden in Malta, Italien, Libyen, Portugal, Deutschland sowie die EU-Grenzagentur Frontex wurden über eine Gruppe von etwa 55 [später bestätigten 63] Personen in Seenot informiert. Sie entschieden sich aber dafür, zwölf von ihnen verdursten oder ertrinken zu lassen, während sie die Zwangsrückführung der Überlebenden nach Libyen, einem Ort des Krieges, der Folter und Vergewaltigung, koordinierten.“
https://sea-watch.org/zwoelf-tote-und-eine-illegale-rueckfuehrung-nach-libyen/
13. April 2020 – Vorkommnisse am Osterwochenende
Die folgenden Informationen stammen aus dem Newsletter von Sea-Watch e.V. und dem unten verlinkten ZEIT-Artikel:
Am Samstag wurden vier Seenotfälle vor der Südküste Maltas bei der Telefonhotline für Menschen in Seenot, Alarm Phone, gemeldet. Auch Frontex, die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache war über die 250 Menschen in Seenot informiert, hat sie sogar aus der Luft mit ihrem Flugzeug Eagle1 beobachtet.
Sonntag Früh hat die Luftaufklärungsmission von Frontex erneut vier Boote gesichtet – aller Wahrscheinlichkeit nach die selben Boote, die dem Alarm Phone gemeldet wurden. Eins der Boote mit mutmaßlich 85 Menschen an Bord ist über Nacht gekentert und trieb nur noch an der Oberfläche. Sea-Watch e.V. muss annehmen, dass alle Menschen, die an Bord waren, ertrunken sind, da es keine Informationen über eine Rettung oder Rückführung gibt. Die Position und Notlage waren bekannt. Europa hat sie an Ostern ertrinken lassen.
Von den übrigen drei Booten erreichte eines laut Frontex inzwischen Italien. Die anderen beiden seien zuletzt weiterhin auf See gesichtet worden.
Ein ZEIT-Artikel zu den Vorkommnissen: https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/migranten-mittelmeer-sea-watch-italien-hafen
07. April 2020 – Brief aus dem Innenministerium
Klare Haltung der Bundesregierung. ?
Der Abteilungsleiter für Migration, Integration, Flüchtlinge und europäische Harmonisierung im BMI bittet die Seenotretter*innen wegen der „Lage“ keine geflüchteten Menschen mehr zu retten. Das Bundesinnenministerium appelliert dafür, Menschen sterben zu lassen und tatenlos dabei zuzuschauen. Die Bundesregierung will, dass andere genauso untätig wie sie selbst sind.
Interview mit Daniel Kubirski zur Situation auf Lesbos
Unser Mitglied Daniel Kubirski war 2019 für Mare Liberum auf einer Beobachtungsmission in der Ägäis und besuchte dort auch Moria. In diesem Interview in der RNZ gibt er seine Einschätzung der aktuellen Situation vor Ort weiter, und was passieren könnte, wenn dort der erste Corona-Fall eintreten sollte.
Aufgrund der von der griechischen Regierung angeordneten Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 muss auch die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit ihre Arbeit mit geflüchteten Kindern und Familien auf der Insel Lesbos aussetzen. „Die Menschen, und ganz besonders Kinder und Jugendliche, sind ohnehin in einer sehr schwierigen psychischen Verfassung. Verzweiflung, Depressionen und Angst sind weit verbreitet. Wenn unsere Mitarbeiter nun nicht mehr täglich kommen, bedeutet das eine zusätzliche Verunsicherung“, sagt SOS-Nothilfekoordinatorin Popi Gkliva. Quelle: obs/SOS-Kinderdörfer weltweit/Alea Horst
25.03.2020 – Zur Lage auf Lesbos
#SAVETHEM JETZT !
Die Zustände sind erbärmlich, Versorgung wird zurück gefahren, Krankheiten brechen aus, die Lager abgeriegelt, die Menschen leben noch immer im Dreck, Erik Mrqrdt berichtet, Journalisten müssen Lesbos heute verlassen sonst drohe ihnen Haft…
Wir wissen was das bedeutet: Die Menschen werden ohne Zeugen sterben. Selbst das Europäische Parlament fordert die Evakuierung der Lager.
#leavenoonebehind #lesvos #moria #notmyEU #defendhumanity
#LeaveNoOneBehind
Unsere Solidarität muss grenzenlos sein, und darf nicht vor den Ärmsten der Armen Halt machen.
Bitte unterzeichnet diese Petition für die Evakuierung der Griechischen Lager und verbreitet sie vielfach: http://leavenoonebehind.de/
Zwei Artikel zum Thema:
https://www.zeit.de/2020/13/coronavirus-lesbos-fluechtlingslager-moria-asylpolitik-griechenland
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/corona-lesbos-fluechtlinge-moria-medizinische-versorgung
Aktionen und Aktionsideen hier: https://seebruecke-heidelberg.de/aktuelles/
Interview zur Lage auf Lesbos (05. März 2020)
Flo, die gerade an Bord der MARE LIBERUM ist, im Gespräch mit ZEIT ONLINE:
„Die organisierten Strukturen von rechts gibt es auf der Insel schon sehr lange. Sie waren nur immer deutlich kleiner und nicht so präsent. Dass die Rechten hier auf Lesbos jetzt so stark sind, ist dem Versagen der EU-Außenpolitik geschuldet und der Tatsache, dass die griechischen Inseln mit den ankommenden Geflüchteten seit Jahren komplett alleingelassen werden. Die Situation ändert sich nur, wenn sich die Grenzpolitik der EU ändert. Die Probleme hier können vor Ort nicht gelöst werden.“
Rechtsgutachten zum Landesaufnahmeprogramm
Erik Marquardt, MEP der Grünen, hat bei der renommierten Kanzlei Redeker Sellner Dahs eine rechtliche Stellungnahme zum Landesaufnahmeprogramm in Auftrag gegeben.
Zitate aus der Zusammenfassung:
„…entspricht es deshalb der verfassungsrechtlichen Kompetenzverteilung, dass die Aufnahme von Flüchtenden aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln von der Bundesregierung nicht verweigert werden darf.“
Ausgangspunkt dieses Spielraums ist laut Gutachten „die im Grundgesetz verankerte Eigenstaatlichkeit der Bundesländer“.
Mehr Infos dazu gibt es in vielen Zeitungen, unter anderem im Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Das Gutachten vom 5. März 2020 ist hier nachzulesen.
++++Veranstaltungshinweis++++
Heute (05.03.2020) findet um 20 Uhr die Vernissage des Vereins EVA e.V. – Heidelberg zur Ausstellung „Woran das Herz hängt – Flucht und Erinnerung“ im Foyer des Rathauses der Stadt Heidelberg Stadt.
Wir sehen uns da!
In der Begleitveranstaltung finden Vorträge und spannende Gespräche mit geflüchteten Menschen über ihre Erfahrungen in Deutschland und auf der Flucht statt. Am 17.03. „Ankommen in Deutschland“, am 24.03. „Mütter mit ihren Kindern hinter Gittern“. Schaut rein:
https://www.eva-heidelberg.de/
Zur Kundgebung am 03. März 2020 auf dem Bismarckplatz
DANKE, dass ihr gestern so zahlreich da wart – wir waren mindestens 250 Leute.
Das ist ein starkes Signal!
Leider erfordern es die Umstände, dass wir weiter laut sind und auf die Straße gehen, das nächste Mal am 28.03.2020.
Kommt ihr mit?
Hier noch die Rede von Daniel Kubirski auf der Kundgebung, zum Nachlesen und Weiterleiten.
12. Februar 2020 – Beitrag des MDR zur Mission der Lifeline
TV Tip:
„Die Mission der Lifeline“
9.2. | 23:35h | mdr fernsehen; leider nicht mehr in der Mediathek verfügbar
MDR.DE
Die Mission der Lifeline
Ihr Ziel: Flüchtlinge vor dem Ertrinken retten. Dafür haben Axel Steier und sein Team vom Dresdner Seenotrettungsverein „Mission Lifeline“ erfolgreich Spenden gesammelt. Mit einem eigenen Schiff sollte es ins Mittelmeer gehen. In seiner Heimatstadt Dresden schlägt Axel Steier für diese Idee nicht nur Liebe entgegen. Neben dem öffentlichen Hass muss er Angriffe, Ermittlungen und Prozesse aushalten. Und dann die Realität auf dem Meer: Ölverlust, Flüchtlingsboote, die vor aller Augen zu sinken beginnen, sogar Beschuss durch libysche Milizen. Über zwei Jahre hat das Filmteam Axel und seine Mannschaft mit der Kamera begleitet – bis vor die libyschen Küste, wo sich der Versuch, Leben zu retten, zunehmend auch zu einem Kampf um die europäische Idee entwickelt.
28. Januar 2020 – aktueller Beitrag des ARD-Panorama zur Situation in Libyen
Sebastian Kurz vor wenigen Tagen: „Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen“
Darum Triggerwarnung: Hässliche Bilder.
6 Minuten die weh tun. 6 Minuten, die hässlich sind. 6 Minuten, die zeigen, wie das Problem für Europa aussieht.
Diese Menschen müssen da raus.
#schameonEU #notmyEU
Panorama
EU-Politik: Weniger Flüchtlinge hier, mehr Leid in Libyen
Ein EU-finanziertes Auffanglager in Libyen sollte eine „Alternative“ zu den libyschen Haft -und Folterlagern für Flüchtlinge werden. Doch die Zustände dort sind desolat.